Unser Kirchenraum

Kirche St. Bartholomäus Görwihl

Virtueller Rundgang

Kirche erleben

Erlebe Glauben und Spiritualität auf eine ganz neue Art und Weise. Erkunden Sie unsern Kirchenraum St. Bartholomäus in Görwihl interaktiv.

Weißt du was ein Tabernakel ist? Wofür wird das Taufbecken verwendet und warum ist der Altar so elementar?

Es gibt viel zu entdecken

Unsere Kirche interaktiv

Mit einem Klick auf das untenstehende Video kannst du dich interaktiv durch die Kirche bewegen. Schau dir z.B. den Altar an, erfahre nähre Infomationen zum Labyrinth, Taufbecken oder Tabernakel.

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Kreuzweg

Der Leidensweg Jesu Christi

Als Kreuzweg bezeichnet man einen der Via Dolorosa in Jerusalem, dem Leidensweg Jesu Christi, nachgebildeten Wallfahrtsweg wie auch eine Andachtsübung der römisch-katholischen Kirche, bei der der Beter den einzelnen Stationen dieses Weges folgt.

Tauche tiefer ein

Alle Begriffe – einfach erklärt

Das Kreuz

Marterwerkzeug und Heilszeichen zugleich ist das Kreuz: die einst persische Form Menschen qualvoll hinzurichten haben die Römer für entflohene Sklaven und Hochverräter übernommen.

Jesus wurde als Hochverräter hingerichtet, da er den Absolutheitsanspruch des römischen Kaisers abgelehnt hatte. „Gekreuzigt unter Pontius Pilatus“ heißt es deshalb in beiden Glaubensbekenntnissen. Jesus hat Gott den ersten Platz eingeräumt in seinem Leben und hat auch in den Sterbensqualen auf ihn dennoch vertraut. Dieses „dennoch“ lässt das Kreuz zum Glaubens- und Heilszeichen nach außen werden und wurde so zum dem Zeichen für das Christentum. Es findet sich in Häusern, Fluren, Bergen, wird am Hals getragen und manche lassen es sich unter die Haut stechen. Der Hotzenwald zeichnet sich aus durch viele kleine Kreuze: Steinsockel und ein kleines schwarzes Metallkreuz mit gelbem oder gar goldgefasstem Corpus. Diese dienten oft zur Erinnerung an Unglücksfällen, im Winter als Orientierungspunkt, als es noch sehr viel Schnee uff`m Wald gab und sind Ausdruck des Glaubens der Menschen, die sie gestiftet haben oder nun pflegen. (Marterwerkzeug und Heilszeichen gilt auszuhalten – eine Herausforderung für jede Generation.)

Ambo und Altar

Da versammelt sich die Gemeinde während der Eucharistiefeier bzw. Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Ambo heißt ursprünglich „hinaufsteigen“, denn ohne technische Hilfsmittel sind Vortrag von Lesungen leichter zu hören, wenn diese durch die Schallwirkung über den Köpfen der Hörenden gehen kann. Am Ambo werden die biblischen Texte gelesen und in der Osternacht das Exsultet (Lobgesang auf die Osterkerze = Zeichen für den Auferstanden) gesungen und ist der Ort der Predigt. Die Predigt ist die öffentliche Auslegung der Schrifttexte und nicht der Ort, Menschen „abzukanzeln“ wie es leider früher oft geschehen ist. Heute ist der Ambo der „Tisch des Wortes“, so bezeichnet vom 2. Vatikanischen Konzil. Deshalb stehen zurzeit zwei Tische in der Görwihler Kirche.

Der zweite ist der „Tisch des Brotes“. Dieser Tisch stand in frühchristlicher Zeit in den Häusern der Menschen, die sich dort sonntags zur Feier des Brotbrechens trafen und die Texte des ersten Testamentes sowie die Briefe lasen oder gar schrieben und dabei Lieder, Psalmen sangen. Nach staatlicher Anerkennung wurden öffentliche Gebäude zu Kirchen und der Altar der zentrale Punkt für die Feier. Oft wechselte der Altar seinen Ort, meistens schon im vorderen Teil der Kirche, lange Zeit an der Wand (Hochaltar) aufgesetzt mit dem Tabernakel. Das zweite Vatikanische Konzil schreibt nun vor, wie es einst auch war, dass der Altar um schreitet werden soll, ja, dass sich die Gemeinde darum versammeln kann wie einst die Christ*innen in ihren Häusern. Der Altar ist auch heute noch ein Symbol für Christus, denn bei seiner Weihe wird der Altar mit Chrisam gesalbt. Sonst werden nur Menschen gesalbt: bei der Taufe, Firmung sowie die Hände des Neupriesters.

Eigentlich, und in manchen Kirchen verwirklicht, sollten beide Tische wie die beiden Pole einer Ellipse stehen, um der sich die Gemeinde versammelt. In der zukünftigen Raumgestaltung wollen wir dies ausprobieren mit Hilfe der neuesten Licht- und Schalltechnik.

Tabernakel

„Zelt“ heißt übersetzt Tabernakel, einem hebräischen Wort. Es erinnert an das Bundeszelt, in dem Gott vom jüdischen Volk verehrt wurde.

Vor dem Tempelbau und als viele Stämme des Volkes Nomaden waren, wurde das Bundeszelt stets dort aufgerichtet, wo gerade gesiedelt wurde. Im Tempel war es dann das Allerheiligste, das von großen Vorhängen den Blicken entzogen wurde. Im Allerheiligsten war die Bundeslade mit den 10 Geboten auf Steintafeln. Nach einem verlorenen Krieg ging die Bundeslade verloren, im Allerheiligsten entstand ein leerer Raum, gefüllt mit Luft, der Substanz, die der Mensch zum Atmen braucht. Im Gegensatz zu den griechischen und römischen Tempeln, dessen Zentrum eine Götterdarstellung war, verehrte Israel Gott, von dem es kein Bildnis machen sollte.
Nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer (79 n.Chr.) wurde in den jüdischen Synagogen der Schrein mit den Thorarollen zum Tabernakel und ein rotes ewiges Licht zeigt die Anwesenheit Gottes an. Tabernakel und Licht haben die Christen übernommen und das Eucharistische Brot, das Lebensmittel, darin aufbewahrt. So diente der Tabernakel als Aufbewahrungsort der Eucharistie für die Kranken und Sterbenden, denn es wurde meistens nur am Sonntag die Eucharistie gefeiert. Unter der Woche stand das gesungene Morgen- und Abendgebet, die Stundenliturgie, im Vordergrund. So sind in ganz alten Kirchen der Tabernakel verborgen in der Wand. Eigentlich sollte, angeregt durch das Zweite Vatikanische Konzil, der Tabernakel nicht im Altarraum stehen, sondern in einem eigenen Raum. Das ist angedacht für die zukünftige Raumgestaltung der Görwihler Kirche.

Taufstein

Als ein fester Ort gilt der Taufstein. Denn die Taufe ist das wichtigste und zentralste Sakrament in der Kirche. Sakrament ist ein wirksames Zeichen: Gott wirkt am Menschen, zwar nicht mit den Augen erkennbar, aber im Innersten spürbar. Der Mensch, meistens Kinder, werden durch die Taufe in ihrer Gotteskindschaft bestätigt, werden in die Glaubensgemeinschaft genannt Kirche aufgenommen. Das Wasser ist das Symbol für das Leben und der Täufling soll lebendig sein und bleiben. Er hat durch die Salbung mit Chrisam eine königliche Würde, ja ist Christus, dem Gesalbten ähnlich. Egal wie der Mensch sich entscheidet, ob sie bzw. er den Weg als Christin bzw. Christ geht oder nicht, die Taufe bleibt bestehen. Dafür steht der feste Ort. In Krisenzeiten kann sich also jeder Christ berufen: „Ich bin und bleib ein Kind Gottes“.

Zukünftig, so angedacht, soll der ältere Taufstein der Görwihler Kirche beim Eingang zum Labyrinth stehen.

Labyrinth

Das älteste Symbol der Menschheit für die Hoffnung auf Leben nach dem Tod liegt seit August 2021 als „Labyrinth uffm Wald“ in der Görwihler Kirche. Alle Labyrinthe sind geostet, d. h. Richtung Aufgang der Sonne und dies steht im christlichen Kontext für Jesus, Christus, den Auferstandenen. Doch mit den älteren Kulturen steht auch das Labyrinth für den Weg des Menschen in seinem Leben. Gekennzeichnet von Lebenswenden, neue Gang- und Sichtweisen führt der Weg zur Mitte. Das Labyrinth ist kein Irrgarten, sondern der Weg, mag er noch lange erscheinen, führt zum Ziel. „Vertraue Deinem Weg, er führt dich zu Deiner Mitte“ ist ein guter Satz, die Wirkung des Labyrinths anzudeuten. Mit seiner Zahlensymbolik, die sich nicht sofort zeigt, aber jede bzw. jeder in sich spürt, weist das Labyrinth auf das „Größere, Nicht-in Worte-Fassende“ hin. So eine Zahl ist das mittelalterliche Maß in „Ellen“. Das Labyrinth von Chartres hat genauso viele Ellen wie Tage zwischen Mariä Verkündigung und Weihnachten. Es gilt deshalb auch als Mariensymbol, für das weibliche, Leben gewährende.
Das Labyrinth uff`m Wald möge helfen, dass die Menschen des 21. Jahrhunderts ihre Spiritualität entdecken, gestärkt durch das Wort Jesu und die Gemeinschaft der Menschen.

Denn das wichtigste in den Kirchen sind nicht die Symbole, sondern die Menschen, die es für sich als Heim- und Wohlstatt erkennen. Seien Sie, liebe Leserin und Leser, willkommen.

Röm.-kath. Kirchengemeinde Hotzenwald St. Wendelinus

www.wendelinus-hw.de

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